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Leila Slimani, eine französisch-marokkanische Schriftstellerin
Lauréate atypique du Goncourt en 2016

06 April 2018 Kultur
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Sie ist gerade mal 35 Jahre alt, marokkanischer Abstammung und hat den berühmten französischen Literaturpreis Goncourt 2016 gewonnen. Ein kurzes Porträt der Schriftstellerin.

Der Weg einer freien Frau

Leila Slimani stammt aus reichem Hause. Ihre Mutter war Ärztin und der Vater Geschäftsführer einer wichtigen Lokalbank. Dies ermöglichte ihr ein privilegiertes Leben, das sie vom Rest der Menschen in ihrem Land abhob, wie die Prinzessinnen in den Geschichten aus 1000 und einer Nacht, die ihr Vater ihr immer vorlas.
Zu diesen Privilegien gehörte auch eine ausgezeichnete Schulbildung in ihrem Land und später in Frankreich, wo sie Politikwissenschaft studierte. Gleichzeitig fronte sie immer wieder ihrer Leidenschaft: dem Lesen. Sie verschlingt einen Roman nach dem anderen. Tchekhow, Kundera... Aus Bewunderung für Stefan Zweig tritt sie sogar eine Reise durch Osteuropa - Prag, Wien und Budapest - auf den Spuren des österreichischen Schriftstellers an.

Die 12. Preisträgerin des Goncourt-Preises


Ihr erster Roman erschien 2014 bei Gallimard Verlag „Dans le jardin de l'ogre“. Die Schriftstellerin zeichnet sich durch einen durchschlagenden Stil und vor allem durch ihre besondere Art aus, in die tiefen menschlichen Abgründe zu blicken. Dieses Talent bewies sie in ihrem zweiten Roman „Chanson douce“ (zu Deutsch: „Dann schlaf auch du“), der ihr auch den ersten Preis bei der Goncourt-Preisverleihung am 3. November 2016 einbrachte.

Ihr Landsmann und Schriftsteller 'Tahar Ben Jelloun, Goncourt-Preisträger 1986 und derzeit Jurymitglied derselben Veranstaltung, hat nur lobende Worte für sie: Leila Slimani habe die französische Sprache um einen neuen Schreibstil reicher gemacht.
Slimani selbst zeigt sich bescheiden. Vor allem gegenüber ihren Landsleuten, insbesondere jungen Frauen. In einem Interview vertraute sie dem französischen Radiosender RFI an, dass ihr die Erwartungen der jungen Studentinnen sehr bewusst seien, die schreiben und lesen wollen; die nach Freiheit, nach Worten der Freiheit und Aufrichtigkeit streben und die Schriftstellerin hoffe, ihnen gerecht zu werden.

Die französisch-marokkanische Schriftstellerin ist die zwölfte Frau, die seit der Gründung des Literaturpreises Goncourt im Jahre 1903 gewonnen hat.

Photos © Sciences Po Paris, DR




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